Franziska Fischer wurde 1983 in Berlin geboren. Bereits während des Studiums (Literaturwissenschaft und Spanische Philologie) begann sie, als Lektorin zu arbeiten. 2013 publizierte sie ihren Debütroman "Das Meer, in dem ich schwimmen lernte", der einen Teil ihrer Reiseerfahrungen in Mexiko widerspiegelt. Sie ist Mitglied des im September 2016 gegründeten Autorenlabels INK REBELS (ink-rebels.de)
Das warme Licht des Morgens
von
Franziska Fischer
Genre: Drama, Schicksal
ISBN: 9783426305478
Verlag: Droemer-Knaur
Ersch.: 31. März 2017
Seiten: 384
Sterne: * * * *
Klappentext:
Das Licht, die Farben, der Ausdruck in den Augen Fremder – das sind die Zutaten, die Levi für seine Gedichte und Romane braucht. Doch als er bei einem Brand ein kleines Mädchen aus dem Feuer rettet und dabei sein Augenlicht verliert, bricht für den erblindeten Schriftsteller eine Welt zusammen. Nie wieder sehen bedeutet für ihn auch nie wieder die richtigen Worte finden. Verzweifelt zieht er sich immer mehr aus dem Leben zurück. Bis er eines Tages Rea kennenlernt, die neue Kellnerin in dem Café, in dem er immer Essen geht. Sie wird seine Vertraute, durch ihre Augen lernt er wieder sehen und mit ihren Händen schreiben. Auch sie hat mit einem großen Verlust zu kämpfen, der noch viel schwerer wiegt als seine Blindheit. Doch das verrät sie ihm nicht.
gelesen vom 07. August 2017 bis 19. August 2017
Meine Meinung:
Ich habe den Roman vom Droemer Knaur Verlag als Rezensionsexemplar angeboten bekommen. Das Cover hat mir sofort gefallen und der Klappentext versprach eine sehr emotionale Story zu werden. Da habe ich mich natürlich sehr gefreut, als ich ihn dann auch zugeschickt bekommen habe.
Als ich mit dem Lesen begann, war ich am Anfang etwas vom Schreibstil irritiert und dachte, dass mich hier ein eher schwierig zu lesender Roman erwartet. Aber je länger ich in dem Buch gelesen habe, desto besser konnte ich mich in die Charaktere hineinversetzen.
Der Roman wird aus zwei Sichten geschrieben. Einmal ist da der Hauptprotagonist und Schriftsteller Levi Bäremreiter. Wie man auch schon im Klappentext erfährt, ist Levi mitten in seiner aufstrebenden Karriere, erblindet. Er rettete ein kleines Mädchen aus einem brennenden Haus und wurde dabei selber so stark verletzt, dass er sein Augenlicht verlor. Für ihn ist damit seine Karriere und sein Leben dahin. Er verkriecht sich in seiner Wohnung, der einzige Ort wo er sich inzwischen auskennt. Doch er gibt sich immer mehr auf. Irgendwann duscht er nicht mehr, zieht keine frischen Klamotten mehr an und vegetiert vor sich hin. Das Essen wird ihm von einem Cafe, welches nur ein paar Schritte entfernt ist, gebracht. Seine 17jährige Tochter reist ihn dann aus seiner Legasthenie. Sie kommt fast täglich vorbei, putzt und versucht ihren Vater irgendwie wieder aufzubauen.
Der Roman ist, wie ich schon sagte, aus zwei Sichten geschrieben. Die meisten Kapitel handeln um Levi und seinen inneren Kampf wieder ins Leben und in seinen Beruf zurückzukehren. Kann er als blinder Mensch Bücher schreiben? Hält er den Druck seines Lektors und des Verlages aus?
Zwischendurch liest man dann Kapitel, die aus der Sicht der Tochter Robin geschrieben sind. Sie kämpft innerlich um die Beziehung, die sie zu ihrem Vater hat, bzw. als kleines Mädchen hatte.
Je länger ich in dem Buch gelesen habe, desto mehr fesselte er mich. Man bekommt so Gedanken wie, was würde ich in der Situation tun? Wie würde ich mit so einem Schicksalsschlag fertig werden?
Das machte das Buch überaus interessant und ich bin froh, dass ich es lesen durfte.
Dies war der erste Roman, welchen ich von der Schriftstellerin gelesen habe und es werden bestimmt noch weitere folgen.