Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Nach einem Sprachenstudium absolvierte sie ein Zeitungsvolontariat und arbeitete viele Jahre als Redakteurin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Geschichte und Geografie sind ihre liebsten Themen. Micaela Jary hat eine erwachsene Tochter und lebt nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris heute mit Mann und Hund in München und Berlin.
Das Haus am Alsterufer
von Micaela Jary
Genres: Roman
Verlag: Goldmann
ISBN 978-3-442-48028-9
Erschienen: 21. Juli 2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 567
Gelesen: 19. November bis 31. November 2014
Klappentext:
Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre ...
Meine Meinung:
Schreibstil: Der Schreibstil von Micaela Jary hat mir unheimlich gut gefallen. Man ist sehr schnell in der Story gefangen und sie lässt sich flüssig lesen.
Charaktere: Nele, die mittlere Tochter des Reeders Victor Dornhain, war mit unheimlich sympathisch. Sie ist ein herzensguter Mensch, die ihr Herz am rechten Fleck hat. Ihre kleine Schwester Lavinia dagegen ist eine verwöhnte junge Frau, die bisher immer ihren Willen bekommen hat.
Um im Mittelpunkt der Familie und der Gesellschaft zu sein, geht sie Wege, die nicht immer der guten Sitte entsprechen.
Mein Fazit:
Die Story spielt in Hamburg 1911 und es hat mich sehr fasziniert, wie die Schriftstellerin in ihrem Roman diese Zeit wiedergab. Ich konnte unheimlich gut in die Geschichte versinken und habe mich wirklich in eine andere Zeit und andere Sitten hineinversetzen können. Ich habe sehr mit Nele mitgelitten, die auf Grund ihrer verwöhnten kleineren Schwester Lavinia auf vieles, besonders auf ihre große Liebe verzichten muss. Aber der Vater hatte zur damaligen Zeit das Sagen in der Familie und letztendlich wurde gemacht, was er verlangte. Nicht immer nach dem Wunsch seiner drei Töchter.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und es war schön für einige Stunden einfach in eine andere Zeit abtauchen zu können. Eine wirklich gelungene Familiensaga voller Intrigen, Drama und Gefühlen.
Sterne: 5 von 5